Sonntag, 24. November 2019

Trope Talk - Mary Sue

Hey ihr Lieben! Willkommen zu Trope Talk #3! Schön, dass ihr wieder dabei seid. Ich mir für heute das Thema «Mary Sue» ausgesucht. Falls ihr nicht wisst, was das heisst, keine Sorge, auch das werden wir klären. Viel Spass!😊


Wikipedia definiert eine Mary Sue als «eine idealisierte und vermeintlich perfekte Kunstfigur. Diese Figur wird oft als Wunschvorstellung des Autors wahrgenommen.»

Eine ziemliche gute, für mich aber nicht ganz vollständige Definition. Kürzlich habe ich ein Video über den Ursprung einer Mary Sue gesehen. Den möchte ich euch kurz erläutern: Die erste Mary Sue stammt aus einer Star-Trek-Fanfiction mit dem Titel «A Trekkies Tale». Dort geht es um Leutnant Mary Sue. Sie ist erst fünftzehn und trotzdem ist sie Spock, Kirk und McCoy in jeder, aber auch wirklich in jeder Hinsicht überlegen. Sie ist perfekt, rettet ständig die Welt und geniesst ihre Mary-Sueness. Später stirbt sie unter sehr tragischen Umständen, wie sie nur noch perfekter machen.

Was ist jetzt also das Problem? Eine Mary Sue ist kein realistischer Charakter. Wenn man ein Buch beginnt und die Protagonistin eine Mary Sue ist, hat man sofort das Gefühl der Autor versucht einem mit aller Kraft dazu zu bringen seine Hauptperson zu lieben. Hier, schau dir meine hübsche, schlaue, starke, unglaublich talentierte Protagonistin an, sie kann alles und wird nie auch nur den kleinsten Fehler begehen. Lieb sie! Ja… nur leider funktioniert das nicht so ganz.

Wieso kann das Prinzip einer Mary Sue nicht funktionieren? Die Mary Sue wird automatisch zum Zentrum der Geschichte, zum Zentrum des ganzen Universums. Alles dreht sich um sie. Aber egal wie interessant ihr Charakter ist, sie ist nicht so interessant, dass wir immer nur über sie lesen wollen. Die Mary Sue reisst die ganze Geschichte an sich und macht sie so einseitig und langweilig.

Eine Mary Sue ist (fast immer) vollkommen perfekt. Niemand ist vollkommen perfekt. Und niemand kann sich mit einer identifizieren. Denn niemand ist perfekt. Tut mir leid Leute, aber so ist es nun mal. Aber das ist auch etwas Gutes, denn perfekte Charaktere sind gar nicht interessant. Sie haben keine Geheimnisse, keine Zweifel, keine Ängste… Das sabotiert die Geschichte.

Es ist tut mir wirklich, wirklich leid, aber ich muss auch hier wieder einen Twilight-Charakter als Beispiel herbeiziehen. Bella Swan. Die Mary Sue der Mary Sues.

Was macht Bella also zu einer Mary Sue? Sie ist wahnsinnig hübsch, aber weiss das natürlich nicht. Gleich am Anfang der Geschichte zieht sie selbstlos wie sie ist ins regnerische Forks, sodass ihre Mutter ganz die Zeit mit ihrem neuen Freund geniessen kann. Natürlich fallen jedem Jungen an der Schule gleich die Augen aus dem Kopf. Jeder möchte mit Bella Swan zusammen sein, schliesslich ist sie perfekt. Dann rettet sie Edward vor Selbstmord mit ihrer blossen Anwesenheit, gebärt ein Kind mit aussergewöhnlichen Talenten, obwohl Vampire gar keine Kinder haben können und entwickelt, wenn sie schon dabei ist, gleich noch ein eigenes Talent mit dem sie den Tag retten kann.

Ihr seht, eine Mary Sue ist ganz schön nervig. Aber, wenn ihr selber auch gerne Geschichten, schreibt: Lasst euch nicht davon abhalten eine weibliche Heldin in Szene zu setzten und sie mit ein paar abgefahrenen Talenten zu beschenken. Nicht jeder talentierte weibliche Charakter ist eine Mary Sue!

Was uns zum letzten Teil bringt. Nämlich zu den Marty Sues oder auch Gary Stus. Habt ihr diese Begriffe noch nie gehört? Nicht überraschend, davon spricht ja auch keiner. Natürlich gibt es grundsätzlich etwas mehr weibliche Protagonistinnen, aber während dort alle ständig auf der Hut sind, um sofort Mary Sue zu schreien, wenn auch nur die kleinsten Anzeichen dafür auftauchen, ist es bei männlichen Charakteren alles egal.

Ich persönlich bin ein grosser Fan der Percy Jackson Bücher. Und Percy ist einer meiner Lieblingscharaktere. Aber ich lehne mich jetzt mal aus dem Fenster und behaupte, dass wenn er ein Mädchen wäre, Percy ebenfalls zur Mary Sue abgestempelt werden würde. Ich meine sein grösster Fehler ist, dass er seine Freunde zu sehr liebt! Hallo?!

Vermutlich hat das damit zu tun, dass die erste Mary Sue eben weiblich war. Aber ich möchte trotzdem mal auf all die Martys und Garys da draussen aufmerksam machen.  Bei denen es natürlich Ordnung ist, wenn sie besser aussehen, als jede andere Person, die jemals gelebt hat oder stärker sind, mächtiger, intelligenter oder am besten gleich alles zusammen.

Deshalb: Lebt nicht in der ständigen Angst, ein Charakter könnte sich zur Mary Sue entwickeln und hört auf dort welche zu sehen, wo gar keine vorhanden sind. Überlegt euch besser, ob ihr nicht auch schon mal einen Marty Sue getroffen habt. Solltet ihr ein grosser Fan eines Charakters sein, der von anderen als Mary Sue bezeichnet wird, na und? Es ist euer Geschmack, wenn euch die Geschichte gefällt ist das absolut okay. Es sollte sich niemand dafür rechtfertigen müssen, eine Mary Sue zu mögen.

Das war’s auch schon von mir. Lasst mich doch in den Kommentaren eure Mary Sues kennenlernen und erzählt mir, was ihr zum Thema zu sagen habt!💖


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Durch das Kommentieren eines Beitrags auf dieser Seite werden automatisch über Blogger (Google) personenbezogene Daten erhoben. Diese Daten werden ohne Ihre ausdrückliche Zustimmung nicht an Dritte weitergegeben. Weitere Informationen finden Sie in der Datenschutzerklärung. Mit dem Abschicken eines Kommentars wird die Datenschutzerklärung akzeptiert.

Trope Talk - Mary Sue

Hey ihr Lieben! Willkommen zu Trope Talk #3! Schön, dass ihr wieder dabei seid. Ich mir für heute das Thema «Mary Sue» ausgesucht. Falls ihr...