Mittwoch, 2. Oktober 2019

Acht Wochen Wüste {Rezension}


Hellouuu Bücherwürmer! Letzte Woche hat mich ganz unerwartet ein mysteriöses Paket erreicht. Als ich es aus dem Briefkasten nahm, hörte ich ein seltsames Rascheln, das aus dem Paket zu kommen schien. Wenn ich es hin und her drehte, klang es wie ein Regenrohr. Vorsichtshalber öffnete ich es also über der Spüle. Als erstes kam mir ein Brief mit der Aufschrift «Wren» in die Hände. Ich las ihn durch und erfuhr, dass Wren von ihren Eltern für acht Wochen in die Wüste geschickt wurde. Jetzt machte auch der rote Sand Sinn, auf dem eine Hardcoverausgabe von «Acht Wochen Wüste» lag. In diesem Sinne möchte ich mich ganz herzlich beim Magellan Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken und wünsche euch viel Spass mit der Rezension.💗😊



Eckdaten

Titel: Acht Wochen Wüste
Originaltitel: Wild Bird
Autorin: Wendelin van Draanen
Übersetzt von: Jessika Komina und Sandra Knuffinke
Format: Hardcover
Seitenzahl: 333
Preis: 17.00 Euro
Verlag: Mageallan



Inhalt

Um 03:47 Uhr kommen sie Wren holen. Mitten in der Nacht wird sie aus ihrem Bett gezerrt und in ein wartendes Auto, dann in ein Flugzeug, und schließlich auf einen stundenlangen Marsch durch die Wüste geschickt. Warum das alles? Weil Wren so sehr die Kontrolle verloren hat, dass sich ihre Eltern einfach nicht mehr anders zu helfen wissen. Also heißt es für sie: Willkommen im Wildnis-Therapie-Camp. Wren ist stinkwütend, denn sie hat keine Ahnung, womit sie acht Wochen Wüste verdient hat. Oder etwa doch?



Meine Meinung

Cover und Titel: Das Cover ist genial. Ich liebe das papierige, hochwertige Material und den detailreichen roten Aufdruck. Bezüglich der Gestaltung möchte ich auch gerne die Nachhaltigkeitsinitiative des Magellan-Verlags erwähnen. Ihre Produkte sind hergestellt in Deutschland, gedruckt auf FSC-Papier und es wird mit lösungsmittelfreiem Klebstoff sowie Drucklack auf Wasserbasis gearbeitet. Mir persönlich liegt das Thema Nachhaltigkeit sehr am Herzen, aber ganz auf den E-Reader umsteigen möchte ich eben trotzdem nicht, weshalb ich solche Vorstösse natürlich fantastisch finde.

Der Titel gefällt mir ebenfalls. «Acht Wochen Wüste» könnte als Mini-Zusammenfassung der ganzen Geschichte gedeutet werden und ist von daher natürlich passend. Ausnahmsweise finde ich auch den englischen Titel (Wild Bird) gar nicht besser. Also gute Arbeit vom deutschen Marketing-/Übersetzerteam.

Schreibstil: Während des Lesens hätte ich vermutlich gesagt, dass ich den Schreibstil als wundervoll empfände. Grösstenteils ist das immer noch so, der Schreibstil ist emotional und tiefst bewegend. Ich mag wie die Autorin mit verschiedenen Atmosphären und Klangfarben in der Erzählung spielt.

Rückblickend finde ich aber ein paar der Dialoge sind gezwungen oder fast ein wenig kindisch. Natürlich ist die Protagonistin erst vierzehn, aber besonders wenn die Grizzlys als Gruppe agieren fand ich ihre Konversationen zu gestelzt.

Inhalt: Da ich vor dem Lesen noch nie etwas von «Acht Wochen Wüste» gehört hatte, bin ich ohne Erwartungen an die Geschichte herangegangen.

Der Einstieg fiel mir leicht und die ersten paar Kapitel las ich recht schnell, sie waren nicht absolut umhauend, aber solide geschrieben. Spätestens bei Wrens erster Nacht als Kaninchen in der Wüste konnte mich das Buch dann fesseln und ich las die Geschichte noch am selben Tag zu Ende.

Und ach… das Ende *seufz*. Plötzlich fiel mir auf, dass nur noch ein paar Seiten übrig waren. Als ich bei der letzten Szene ankam, kam meine Playlist zu dem Song «Last Kisses» von Daisy the Great und mir kamen zum wiederholten Mal die Tränen. Die Geschichte hört früher auf, als ich erwartet hätte, doch im Nachhinein muss ich sagen, dass die Autorin damit eine kluge Entscheidung getroffen hat. Denn so umspannt das Buch tatsächlich genau acht Wochen und es wäre vermutlich ein zu grosser Schnitt gewesen, Wrens Leben danach zu porträtieren.

Charaktere: Wren ist eine keine durchschnittliche Protagonistin, weil nicht ihre ganze Person darauf ausgelegt ist, dem Leser zu gefallen. Wren soll uns unsympathisch sein und den Leser mit ihren Handlungen vor den Kopf stossen. Das gibt der Geschichte viel Spielraum und trägt zur Tiefe bei.
Die Charakterentwicklung, die Wren im Verlauf der Geschichte durchmacht, ist fantastisch umgesetzt. Am Anfang Trotz und Widerstand, dann langsam so etwas wie Einsicht und schliesslich die Mission (Suche) auf die sie geschickt wird und das vermischt mit den Flashbacks aus ihrer Vergangenheit… einfach genial!

Das einzig Störende ist für mich ihr Alter. Natürlich gibt es weitentwickelte, reife 14-Jährige, die was Drogen, Alkohol und Kriminalität angeht schon einiges durchgemacht haben. Trotzdem finde ich, dass die Geschichte mit einer älteren Protagonistin realistischer gewesen wäre, da es mir zu Beginn fast etwas lächerlich vorkam eine 14-Jährige zu kidnappen und in ein Wildnisentzugscamp in der Wüste zu schicken. Vor allem da die meisten Leser der Geschichte nicht jünger als 14 sein werden und sich jugendliche Leser besser mit älteren Charakteren identifizieren können.



Fazit

Das Buch beginnt relativ unscheinbar entwickelt sich aber zu einer emotionalen, fantastisch geschrieben und tiefst berührenden Geschichte, die man unbedingt gelesen haben sollte!



Bewertung

4,5⭐ /5⭐

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Durch das Kommentieren eines Beitrags auf dieser Seite werden automatisch über Blogger (Google) personenbezogene Daten erhoben. Diese Daten werden ohne Ihre ausdrückliche Zustimmung nicht an Dritte weitergegeben. Weitere Informationen finden Sie in der Datenschutzerklärung. Mit dem Abschicken eines Kommentars wird die Datenschutzerklärung akzeptiert.

Trope Talk - Mary Sue

Hey ihr Lieben! Willkommen zu Trope Talk #3! Schön, dass ihr wieder dabei seid. Ich mir für heute das Thema «Mary Sue» ausgesucht. Falls ihr...