Hallöchen, ihr Bücherwürmer! Schon wieder eine Rezension von
mir! Und zwar zu einem Sachbuch. Herzlichen Dank an den Verlag und das
Bloggerportal für das Rezensionsexemplar.
Viel Spass beim
Durchlesen :)
Eckdaten
Titel: Am liebsten sind mir die Problemzonen, die ich noch gar nicht kenne
Autor: Corinne Luca
Format: Broschur
Seitenzahl: 203
Verlag: Heyne
Preis: 12,99 Euro
Die Autorin
Corinne Luca ist Bloggerin und schreibt für Edition F und
bento. 2016 gewann sie für ihr Blogmagazin makellosmag den renommierten Grimme
Online Award. Ihre Parodie auf Ronja von Rönne nannte Ijoma Mangold (Die ZEIT)
„brillant“. Corinne Luca lebt mit Mann und zwei Töchtern in Berlin.
Inhalt
Jede Frau ist schön – sie soll es nur nicht wissen
Ob in der Stadt, in Zeitschriften oder auf Instagram:
Überall begegnen uns Fotos von trügerisch perfekten Frauenkörpern, die für
schöne Achseln, Diäten und weißere Zähne werben. Bilder, die uns Unsicherheiten
einreden, um uns die Lösungen gleich mitzuverkaufen. Man kann daran verzweifeln
– oder man kann sich vom Optimierungswahn befreien, am besten mit Humor!
Corinne Luca erzählt in ihrem Buch ehrlich und mit einem Augenzwinkern, was es
heutzutage heißt, eine Frau zu sein. Und kommt zu dem Schluss: Wir müssen uns
nicht täglich eine neue Problemzone einreden lassen!
Meine Meinung
Cover und Titel: Der Titel ist eindeutig zu lang. Wenn man
zum Beispiel gefragt wird, was man gerade liest, muss man dieses ellenlangen Titel
aufsagen (falls man sich überhaupt den ganzen merken kann). Kürzer wäre sowas
wie «Problemzonen mögen’s gesellig». Abgesehen von der Länge gefällt mir der
Titel aber ganz gut. Das Cover ist super süss. Da Einhörner momentan ja auch
sehr im Trend liegen, ein echter Blickfänger.
Schreibstil: Das Buch ist mit unheimlich viel Witz und
Ironie, wenn nicht sogar Zynismus geschrieben. Die Autorin schreibt sehr blumig
und ausgeschmückt. Das hat mir zwar sehr gut gefallen, aber manchmal hatte ich
ein bisschen das Gefühlt, dass sie sich wiederholt. Einfach immer wieder andere
Worte findet um das Gleiche zu beschreiben. Besonders aber hat mir gefallen,
wie sie alle auf die Schippe nimmt, Frauen wie Männer, Zeitschriften, die
Gesellschaft… vor ihr ist keiner sicher!
Inhalt: Lobenswert ist unter anderem die kompetente Arbeitsweise
der Autorin. Die Themen, die sie aufgreift und die Argumente, die sie vorbringt
sind fundiert beschrieben und oft mit Quellen hinterlegt. Die Autorin schreckt
auch vor keinem Thema zurück, egal ob Diäten, Enthaarung oder Gleichberechtigung.
Insgesamt ist das Buch in 11 Kapitel eingeteilt. Das macht das Ganze schön übersichtlich
und leicht zu verstehen.
Einen Kritikpunkt habe ich allerdings anzubringen: Aus meiner
Sicht widerspricht sich die Autorin. Sie erklärt uns zwar, dass «Problemzonen,
Problemzonen, überall nur Problemzonen» und «Liebe dich selbst, ganz egal was
andere sagen» sich eigentlich perfekt ergänzen. Denn die Brücke zwischen diesen
beiden Seiten ist die Schönheitsindustrie. Und die verdient sich dumm und
dämlich damit uns für den Übergang auszurüsten. Die Autorin meint zwar, dass
wir das alles für Schwachsinn und erklären sollten und wir «bye bye zu den
giftigen Gedanken sagen» müssen. Allerdings schreibt sie irgendwo in der Mitte
des Buches dass sie nie etwas mit Sport anfangen konnte, bis sie nur den
richtigen für sich gefunden hatte und dass sie jetzt mehrmals die Woche zuhause
trainiert auch wenn sie es nicht unbedingt liebt. Ich frage mich, warum tut sie
es denn? Um dünn zu werden? Das Dünnsein, das sie doch als unnötig bezeichnet
hat? Und genau da, macht sie nämlich das, was sie den Frauenmagazinen vorwirft:
uns ständig verbessern wollen.
Fazit
Grundsätzlich hat mir das Buch und das, was es uns mitgeben
will gut gefallen. Einfach dieser Widerspruch hat mich sehr zum Nachdenken
gebracht. Wenn sogar eine Frau, die ein Buch über die Lächerlichkeit des
Schönheitswahns schreibt, sich besagtem Schönheitswahn nicht entziehen kann,
wer kann es dann?
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