Guten Abend ihr Lieben! Ich hoffe euch allen geht es gut und
wie immer freut es mich, dass ihr den Weg auf meinen Blog gefunden habt. Heute
möchte ich euch das Buch «Die Tochter der Hexe vorstellen».
Vielen Dank an den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar
und euch viel Spass!💛📚
Eckdaten
Titel: Die Tochter der Hexe
Originaltitel: The Witch’s Daughter
Autorin: Paula Brackston
Übersetzt von: Charlotte Lungstrass-Kapfer
Format: Klappenbroschur
Seitenzahl: 507
Verlag: Heyne
Preis: 16.99 Euro
Die Autorin
Paula Brackston ist Absolventin des MA-Kurses Creative
Writing an der Lancaster University und ist Dozentin an der University of
Wales, Newport. Ihre »Witch’s Daughter«-Romane landeten auf der New York
Times-Bestsellerliste. Paula Brackston lebt mit ihrer Familie in Wales.
Inhalt
Bathcomb, England, im Jahr 1628. Fassungslos muss die junge
Bess Hawksmith mit ansehen, wie ihre Mutter als Hexe hingerichtet wird. Doch
damit nicht genug, die Hexenjäger sind auch hinter ihr selbst her. Verzweifelt
vertraut sich Bess dem geheimnisvollen Gideon Masters an, von dem man hinter
vorgehaltener Hand munkelt, er sei ein Schwarzmagier. Und tatsächlich zwingt
Gideon Bess zu einem dunklen Pakt ... Dorset im Jahr 2007: Bess hat sich in der
ruhigen Ortschaft Matravers ein neues Leben aufgebaut. Dank ihrer
Kräutermischungen und homöopathischen Heilkünste ist sie bei den Einheimischen
hoch angesehen. Keiner ahnt, dass die freundliche, attraktive Frau in Wahrheit
eine unsterbliche Hexe ist. Bis Bess eines Tages von den finsteren Mächten
ihrer Vergangenheit eingeholt wird.
Meine Meinung
Cover und Titel: Das Cover ist kein grosser Blickfänger,
aber trotzdem professionell und solide gestaltet. Die Schriftart gefällt mir
sehr sowie auch das Farbkonzept, die Katze als Hauptmotiv finde ich nicht ideal
ausgewählt, da man schwarze Katzen zwar mit Hexen im Allgemeinen aber nicht im
Speziellen mit Bess oder Tegan verbindet.
Den Titel finde ich schon passender. Einerseits ist
natürlich klar, dass er sich auf Bess bezieht, deren Mutter ja zu Beginn des Buches
als Hexe hingerichtet wird, andererseits könnte er aber auch auf Tegan
anspielen, da sie Bess’ Erbe weiterträgt.
Schreibstil: Die Geschichte ist als Tagebuch geschrieben. Es
beginnt mit aktuellen Tagebucheinträgen aus Elizabeth’ Leben. Ein grosser Teil
der Geschichte sind allerdings Erzählungen aus der Vergangenheit, die zum Glück
nicht als Erzählung an Tegan geschrieben sind, sondern als eigene Kapitel.
Grundsätzlich finde ich die Idee gut und auch passend zur Geschichte, damit man
die verschiedenen Zeitstränge und Sprünge zusammenführen kann.
Allerdings hat diese Erzählform den Nachteil, dass man immer wieder aus der
Geschichte herausgerissen wird, die man gerade interessant findet und sich in jeder
neuen Zeit frisch orientieren muss, was den Lesefluss behindert.
Den Schreibstil an sich finde in Ordnung. Die Tagebucheinträge
aus der Gegenwart sind professionell geschrieben, während ich mit denen aus der
Vergangenheit manchmal etwas Mühe hatte. Sexuelle Avancen werden von der
Autorin so unglaublich… cringey beschrieben, dass ich manchmal am liebsten laut
gelacht oder in Tränen ausgebrochen wäre, was vermutlich beides nicht die gewünschten
Reaktionen auf diese Szenen sind.
Inhalt: «Die Tochter der Hexe» ist eine durchgeplante
Geschichte mit viel Potential. Mir gefällt der Aufbau gut und dass sich die Geschichte
durch verschiedene Zeiten zieht kreiert auch Spannung. Die ersten Kapitel habe ich
als ziemlich langweilig empfunden, aber als Bess mit der ersten Erzählung aus
der Vergangenheit begann, konnte mich das Buch endlich packen und diese
Spannung auch mehr oder weniger aufrechterhalten. Aber: Der Geschichte würden
ein paar Seiten weniger sicher nichts abtun.
Charaktere: Bess ist einen vielschichtige Protagonistin. Die
grossen Zeitsprünge bringen auch mit sich, dass man in Bess eine Entwicklung
sieht, was die Autorin hervorragend umsetzt. Als Leser erlebt man viel
Charakterentwicklung mit, die auch schön durch die verschiedenen Namen
symbolisiert wird, die die Protagonistin im Laufe der Geschichte annimmt.
Auch mit Tegan konnte ich mich schnell anfreunden, wobei ich
es ein schönes Detail finde, dass ihre Person, so sehr an die junge Bess vom
Anfang der Geschichte erinnert.
Gideon Master, der typische, klischeehafte, vollkommen abgedroschene
Bösewicht. Leider konnte mich der Antagonist der Geschichte überhaupt nicht überzeugen.
Sein Charakter in ungefähr so flach wie ein Stück Papier. Er ist einfach böse,
wobei nie erklärt wird, wieso er so ist und sein einziger Beweggrund für all
seine Taten ist einfach, dass er Bess besitzen/beherrschen/umbringen will. Natürlich
kommt es vor, dass verrückte unsterbliche Hexenmeister ihre ehemaligen Schülerinnen
durch die halbe Weltgeschichte jagen, aber irgendwie habe ich es Gideon Master
nicht abgekauft.
Übrigens: Jedes Mal wenn Gideon eine neue Gestalt annimmt um
Bess um den Finger zu wickeln, wählt er einen Namen, der ein Anagramm von Gideon
Master ist. Und ich weiss ja nicht wie es euch geht, aber ich finde das zum
Totlachen.
Fazit
Meine Meinung zu diesem Buch ist gespalten. Einerseits haben
wir eine spannende Protagonistin und einen interessanten Aufbau, aber
andererseits einen klischeehaften Bösewichten und ein paar mühsam geschriebene
Szenen. Im Grossen und Ganzen konnte mich das Buch überzeugen, aber es ist
definitiv noch Luft nach oben da.
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