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Ammar und Jonas in der Nacht der Veröffentlichung |
Guten Abend meine Lieben! Mittlerweile kennt ihr die Autoren
der Malikchroniken Ammar und Jonas bestimmt. Vor knapp eineinhalb Jahren habe
ich schon mal ein Interview mit den beiden führen können, seitdem ist viel
passiert und jetzt sind mir die Autoren wieder Rede und Antwort gestanden. Also
viel Spass mit dem Interview!😊💖
Ihr beiden habt nicht nur ein Buch, sondern mittlerweile
sogar zwei veröffentlicht. Wenn euch das jemand von zehn Jahren gesagt hätte,
wie hättet ihr reagiert?
Was war anders beim Schreib- und Veröffentlichungsprozess
von Band zwei, habt ihr es beim zweiten Mal als einfacher empfunden?
Jonas: Aber ehrlich gesagt haben wir auch dieses Mal wieder
ewig für Dinge wie Formatierungen gebraucht. Obwohl es schon Wochen vorher
fertig war, hat das Cover zum Beispiel einige Probleme gemacht, die wir leider
zu spät bemerkt haben: Wer eines der ersten Taschenbücher hat, wird feststellen,
dass dort Elemente noch verschiedene Schwarztöne haben. Auch bei der
anschließenden Bewerbung hat uns Band 1 geholfen, da wir schon Erfahrungen
sammeln konnten, was gut und was weniger gut funktioniert.
Der Schreibprozess: Hört ihr beim Schreiben Musik und wenn
ja welche? Plotter oder Pantser? Welche Szenen haben euch beim Schreiben
Probleme bereitet?
Jonas: Wir mussten zwar erstmal nachschauen, was Plotter und
was Pantser sind, aber die Antwort lautet: Beides. Wie geht das? Weil wir eben
zwei Autoren sind. Ich würde mich selbst als Plotter bezeichnen. Das liegt wohl
auch in der Natur der Sache, zu zweit ein Buch zu schreiben. Da muss einfach
ein gewisser Handlungsrahmen im Vorfeld geplottet werden - gerade ganz aktuell
für Band 3! Ammar: Aber mich umtreiben beim Schreiben auch ganz spontan andere
Ideen und Eindrücke, die ich dann trotzdem noch einbaue. Jonas wurde schon
einige Male von dem überrascht, was er dann von mir zu lesen bekam.
Die Frage nach dem Plotten führt ganz gut zu deiner nächsten
Frage, welche Szenen uns Probleme bereiteten: Das waren diesmal die letzten
beiden Kapiteln («Rat der Polaren» und «Malik An Cabut»). Wir hatten einen
bestimmten Spannungsbogen im Kopf, aber den über die zwei Kapitel auch
entsprechend aufzubauen, war eine Herausforderung. Jetzt müssen die Leser*innen
beurteilen, ob das Buch auch spannend geworden ist.
Die Veröffentlichung: Wenn ihr eine Zeitmaschine hättet, was
würdet ihr euren alten Ich’s bezüglich der Veröffentlichung sagen? Wird es bei
euch kurz vor dem Veröffentlichungstermin auch mal stressig? Ihr habt euch für
Selbstpublishing entschieden, seid ihr auch schon auf negative Vorurteile
gestossen und was haltet ihr davon?
Jonas: Ammar sagte ja eingangs schon, wie idealistisch
unsere jüngeren Ich’s waren. Gerade bei mir nahm das schneller ab und ich habe
die Sinnhaftigkeit des Buchschreibens kritisch hinterfragt und die ein oder
andere Pause forciert. Diesem Ich würde ich heute sagen: «Bleib am Ball! Du wirst zwar weder reich
noch berühmt damit werden, aber bleib am Ball!» Es ist schon ein cooles Gefühl,
sein eigenes Buch beziehungsweise mittlerweile ja Bücher veröffentlicht zu
haben.
Natürlich nimmt das Umfeld das nicht so wahr und man sieht
sich schnell mit dem Vorurteil der «brotlosen Kunst» konfrontiert, was zu
deiner nächsten Fragen führt; denn insbesondere beim Selfpublishing gestaltet
sich die Vermarktung ja schwieriger, man verkauft deshalb weniger Bücher und
man muss sich natürlich die Frage gefallen lassen, ob unser Buch nicht gut
genug für einen Verlag gewesen sei. Wie zumindest ich damit umgehe? Ich sage
diesen Leuten dann, dass wir nach der Veröffentlichung fast jeden Monat
zumindest zweistellige Einnahmen haben – ohne wirklich viel dafür tun zu
müssen. Das erstaunt die meisten so sehr, dass ich vielleicht kein Lob bekomme,
aber mit den Vorurteilen ist dann zumindest Schluss.
Ein Vorteil des Selfpublishing ist, dass wir keine
Terminvorgaben seitens eines Verlags haben. Insofern wird es zwar nicht
stressig, aber schonmal länger, später und deshalb trotzdem anstrengend. Da du
auch dieses Mal nach einem Foto gefragt hast, haben wir uns für ein Foto von
der Nacht der Veröffentlichung entschieden. Es entstand ungefähr gegen 5 Uhr
morgens und dürfte ganz gut den Zustand zeigen, den ich versuche zu
beschreiben.
Was sind als Autoren jeweils eure grössten Stärken und eure
grössten Schwächen?
Wenn ihr beide je drei Bücher auf eine einsame Insel
mitnehmen könntet, welche wären das?
Jonas: Ja, dann habe ich zumindest ein Buch! (lacht) Wer uns
schon länger kennt, weiß nämlich, dass ich nämlich selbst kaum Bücher lese,
zumindest keine Fiktion. Ich lese eher was ich «Unterhaltungssachliteratur» aus
den Bereich Politik und Wirtschaft nenne oder auch mal eine Biografie. Ein
weiter Roman, den ich aber definitiv mitnehmen würde, wäre «Ödland» von
Christoph Zachariae, ebenfalls Selfpublisher, den wir auf der Leipziger
Buchmesse 2018 kennengelernt haben.
Ammar: Ich würde noch einen Klassiker mitnehmen, den immer
wieder lesen könnte: Einen Harry Potter-Band – «Der Halbbrutprinz» vermutlich –
da ich ein großer Snape-Fan bin! Als drittes würde ich ebenfalls ein
Nicht-Fiktion-Buch mitnehmen, zum Beispiel «Anständig essen» von Karen Duve.
Das habe ich mir vor kurzem ausgeliehen, um mich mehr mit verantwortungsvoller
Ernährung auseinanderzusetzen. Dafür hätte ich auf einer einsamen Insel aber
vermutlich eher weniger Verwendung.
Wer sind eure Lieblingscharaktere aus den Chroniken des
Malik?
Jonas: Elidocroc! Defintiv. Da muss ich keine Sekunde lang
überlegen. Was lustig ist, weil er eigentlich einer von «Ammars Charakteren»
ist. Dazu muss man wissen, dass wir die Malikchroniken begonnen haben, indem
sich jeder eine Hand voll Charaktere überlegt hat und wir nach und nach eine
Geschichte um diese herumgesponnen haben – und Elidocroc wurde in seiner
ursprünglichen Form von Ammar erdacht. Aber in der Form, in der er in Band 2 in
Erscheinung tritt, sticht er meiner Meinung nach stärker heraus. Denn wie ich
finde, ist es uns bei kaum einer anderen Figur, so gut gelungen, in so kurzer
Zeit so viel Persönlichkeit, Ecken und Kanten und dazu noch
Hintergrundgeschichte zu zeigen wie bei ihm. Ich hoffe du kannst mir hier
zustimmen, Helen?
Helen: Ausnahmsweise erlaube ich mir jetzt, in einem
Interview auch meinen Senf noch dazuzugeben.
Elidocroc ist nicht mein absoluter Lieblingscharakter, aber
er ist sicherlich unter den Top 3. Ein kleines bisschen liegt das an seinem
fantastischen Namen, der mich irgendwie immer wieder zum Lachen bringt, aber
vor allem natürlich an seiner schrulligen und doch herzlichen Art und allgemein
daran wie scharf seine Persönlichkeit in der Geschichte gezeichnet wird.
Ammar: Wenn du so willst, sollte an dieser Stelle auch Luise
erwähnt werden. Wenn sie auch nicht mein Lieblingscharakter ist, ist sie
zumindest die Figur, auf die ich am stolzesten bin.
Jonas: Ja, das stimmt, denn Luise ist eine Reaktion auf
Leser*innen-Feedback und dem Wunsch nach einer Protagonistin. Eigentlich hätte
es statt ihr einen völlig anderen Charakter mit einer ganz anderen
Persönlichkeit und Hintergrundgeschichte geben sollen.
Helen: Schön, dass ihr Luise erwähnt, denn sie ist definitiv
mein Lieblingscharakter. Tatsächlich war ich es nämlich, die in einer Rezension
den Wunsch nach einer Protagonistin geäussert hat. Ohne zu viel zu verraten
kann ich sagen, dass meine Hoffnungen sich erfüllt haben und mit Luise eine
neue, wahnsinnig interessante Persönlichkeit in der Geschichte des Maliks
mitmischt.
Euer neustes Werk nimmt beim Kindle-Storyteller-Wettbewerb
teil, könnt ihr kurz erklären, was genau das ist und weshalb ihr gewinnen
wollt?
Zu gewinnen gibt es insgesamt 30.000,- €, eine Übersetzung
und Angebote für den Amazon-eigenen Verlag, Audible und vielleicht sogar für
eine Verfilmung durch Amazon Prime Video. Man muss nicht erklären, wieviel so
ein Sieg uns als Selfpublishern bringen würde. Außerdem: Kannst du dich noch
daran erinnern, dass ich im letzten Interview von einer Netflix- oder Prime
Video-Umsetzung sprach? Wie cool wäre das denn?
Aber ehrlich gesagt geht es zumindest mir insgeheim gar
nicht darum, diesen Preis zu gewinnen. Es gibt nämlich noch einen Nebenpreis,
den Kindle Storyteller X, für Werke die in kein klassisches Genre der
Belletristik fallen oder durch Originalität des Stoffes punkten.
Wieso findet ihr, sollten Lesern genau eurer Geschichte zum
Sieg verhelfen?
Aber natürlich ist auch ein ganz großer Vorteil unserer
Geschichte, die Interaktivität, die wir mit unseren Fans und Leser*innen aufbauen
wollen und ja schon ganz intensiv aufgebaut haben: Wir begleiten Leserunden auf
Lovelybooks und nehmen uns das Feedback aller unserer Leser*innen sehr zu
Herzen – das hat sich schon an der einen oder anderen Änderungen in der
Geschichte gezeigt, wie eben der Figur Luise oder die Polaren, die in der
ursprünglichen Fassung mit gemischten Gefühlen wahrgenommen wurden.
Jonas: Ich möchte ja wie gesagt den eigentlichen Wettbewerb
nicht unbedingt gewinnen, sondern viel eher den erwähnten Sonderpreis Kindle Storyteller
X. Das wäre für mich eine Bestätigung in meiner Meinung, dass auch wir uns nur
schwierig und ungern in ein einzelnes Genre packen lassen: Denn während Band 1
einem klassischem Abenteuerroman ähnlich war, haben wir mit dem zweiten Band
eher ein modernes Werk mit urbanem Charakter geschaffen und uns insbesondere
bei Sündhausen, Schilling und seinen Männern an Noir- und Heist-Elementen
bedient.
Alle, die mir dabei zustimmen, können wir nur nochmal
bitten, uns mit Rezensionen und Downloads dabei zu unterstützen!
Wie schon beim letzten Mal möchte ich natürlich wissen:
Könnt ihr uns ungeduldig wartenden Lesern vielleicht schon etwas zu Band 3
verraten? Und habt ihr auch schon weitere Projekte auf dem Radar?
Natürlich erwarten die Leser*innen aber auch wieder neue
interessante Charaktere und sogar neue Völker! Der Westpol unterscheidet sich
auch darin von den anderen Polen, dass dort nicht vorrangig Menschen als
intelligentes Volk leben, sondern zum Beispiel sogenannte Pashkaren und möglicherweise
auch Wesen wie Elfen oder ähnliches.
Jonas: Ich lese zwar nicht viele Romane, aber dafür schon
immer Comics und bin ein großer Fan des Marvel Cinematic Universe, aber auch
der CW-Serien wie «Arrow» oder «The Flash». Mir gefällt der Gedanke, dass wir
analog dazu neben dem Haupterzählstrang Kurzgeschichten oder –serien über
Charaktere veröffentlichen, die bisher nur in Nebenrollen auftraten und von
denen man ansonsten erstmal (länger) nichts mehr hören würde, und diese immer
mal wieder im Hauptstrang zusammenfließen zu lassen wie in der
«Avengers»-Reihe. Ich denke da zum Beispiel wieder an Elidocroc oder
möglicherweise auch Noah, ebenso wären Hintergrundgeschichten zu San’Dschinn
denkbar. An der Stelle soll nicht unerwähnt bleiben, dass wir seit längerem
überlegen, den Dienst SNIPSL (www.snipslmedia.de) zu nutzen, der eben solche
Kurzgeschichten von uns verlangen würde.
Außerdem stehen erste Überlegungen im Raum mit
fortschreitender Handlung ein DCDM-Kartenspiel herauszubringen, aber das ist
noch mehr als vage.
Und schlussendlich: Wo seht ihr euch als Autoren in zehn
Jahren?
Zusammenfassend sehe ich mich – in meinen Träumen zumindest
– eher als Verleger denn als Autor.
Ammar: Ja, das wäre schon cool und irgendwie auch eine
ziemlich große Ehre, wenn Menschen Fanfiction in unserem Universum schreiben
würden, aber ich würde natürlich selbst auch noch an dem Haupthandlungsstrang
«Die Chroniken des Malik» weiterschreiben, denn nach 8 Bänden ist Alkazams
Geschichte noch lange nicht zu Ende erzählt. Mit den Malikchroniken wird es
also noch lange weiter gehen, Ideen haben wir mehr als genug.
So... ihr seid am
Ende angekommen! Wenn ihr jetzt mehr über Ammar und Jonas und ihre Werke
erfahren möchtet oder die beiden beim Kindle-Storyteller-Wettbewerb sowie beim
Kindle-Storyteller-X unterstützen wollt, dann findet ihr im nächsten Abschnitt
die Links dazu.
Die Website:
https://malikchroniken.weebly.com/
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