Montag, 29. Juli 2019

Das Herz aus Eis und Liebe {Rezension}


Guten Tag Bücherwürmer! Ich hoffe ihr alle geniesst eure Sommerferien mit einem riesigen Stapel spannender Bücher. Ganz oben auf meinem war letzte Woche «Das Herz aus Eis und Liebe» und dieses Buch möchte ich heute vorstellen. Es handelt sich dabei um den zweiten Teil einer Dilogie, falls ihr den ersten Teil (Das Mädchen aus Feuer und Sturm) noch nicht kennt, findet ihr auch dazu eine Rezension auf meinem Blog.

Vielen Dank an den Bastei Lübbe Verlag für das Rezensionsexemplar und euch viel Spass beim Lesen!💗😊


Eckdaten

Titel: Das Herz aus Eis und Liebe
Autorin: Renée Ahdieh
Übersetzt von: Martina M. Oepping
Teil: zweiter Teil einer Dilogie
Format: Gebunden
Seitenzahl: 431
Verlag: One (Bastei Lübbe)
Preis: 18.00 Euro


Die Autorin

Renée Ahdieh hat die ersten Jahre ihrer Kindheit in Südkorea verbracht, inzwischen lebt sie mit ihrem Mann und einem kleinen Hund in North Carolina, USA. In ihrer Freizeit ist die Autorin eine begeisterte Salsa-Tänzerin, sie kann sich für Currys, Schuhe, das Sammeln von Schuhen und Basketball begeistern. Bereits bei ONE erschienen sind ihre Duologie «Zorn und Morgenröte» und «Rache und Rosenblüte» sowie «Das Mädchen aus Feuer und Sturm».


Inhalt

Nachdem der Schwarze Clan aufgeflogen ist und Okami gefangen genommen wurde, hat Mariko keine Wahl mehr. Sie muss Prinz Raiden und ihrem Bruder nach Inako folgen und sich als Braut des Prinzen den Gefahren und Intrigen stellen, die am Hof auf sie lauern. Von nun an sind Klugheit und Umsicht ihre Waffen. Damit will sie die Ränkeschmiede aufdecken und für Gerechtigkeit sorgen. Doch hinter jedem Geheimnis verbirgt sich ein weiteres. Werden Mariko und Okami aus diesem Lügennetz entkommen?


Meine Meinung

Cover und Titel: Das Cover von Band 2 ist für mich etwas zu ähnlich wie das Cover von Band 1. Abgebildet ist dasselbe Bild eines Mädchens in einem weissen Kleid von hinten. Die Schriftart und das Bergmotiv im Hintergrund sind ebenfalls gleich, nur das Farbkonzept wurde von Rosa zu Blau gewechselt. An sich ist der Umschlag von Band 2 natürlich wunderschön, aber ich hätte mir etwas mehr Unterschiede zu Band 1 gewünscht.

Was ich noch erwähnen möchte ist der innere Umschlag, also die ganz erste Seite. Sie ist dick und weiss und geziert von wundervollen blauen Schlieren und dass ich die Wahl von Blau für das Cover des zweiten Bandes sinnvoll finde. Da im zweiten Band Wasser eine grosse Rolle spielt und Mariko sich ziemlich verändert und ihre Wildheit oft gegen Angepasstheit und Kontrolle hergeben muss, was das ruhige Blau natürlich grossartig repräsentiert.

Der Titel ist passend zum Titel des ersten Bandes und klingt fantastisch. Allerdings finde ich ihn nicht wirklich aussagekräftig und könnte auch für ganz andere Geschichten verwendet werden.

Schreibstil: Der Schreibstil ist eine Gratwanderung zwischen blumigen Vergleichen, die perfekt funktionieren und solchen, die… naja, nicht so perfekt funktionieren. Was mir zum Beispiel total gefällt ist «…dass sie eine Schlange heiraten, eine Spinne küssen und ein goldenes Schloss auf die Grundmauern niederbrennen musste», nicht so gefällt mir hingegen «Du erstaunst mich auf Schritt und Tritt» oder «…bei dem eine solche Erscheinung so natürlich wirkte wie ein Reiher im Flug.»
Solche Formulierungen reissen einen aus der Geschichte und stören den Lesefluss. Glücklicherweise überwiegen aber die schönen, sodass mir der Schreibstil im Grossen und Ganzen trotzdem gefällt. 

Eine weitere Besonderheit sind die japanischen Namen und Begriffe, die direkt im Text nicht erklärt werden, was ich persönlich genial finde, weil es authentisch wirkt und schliesslich sind die Wörter später im Glossar erläutert.

Inhalt: Ich liebe das Setting der Geschichte. Die asiatische Kultur ist wundervoll in die Handlungen verwoben und gibt dem Buch etwas Einzigartiges. Man merkt, dass sie Autorin weiss wovon sie spricht.

Die erste Hälfte der Geschichte ist viel weniger actiongeladen als Band 1. Wir erleben Marikos Erfahrungen am kaiserlichen Hof mit, wo sie mit Intrigen und Lügen umgehen muss. In der zweiten Hälfte wird das Pacing schneller und schneller bis es den Höhepunkt kurz vor dem Ende erreicht. Für mich gab es ein paar langweilige, unnötige Szenen, ohne die die Geschichte gut ausgekommen wäre. Das Ende hätte ich so nicht kommen sehen und beim Epilog habe ich sogar ein paar Tränen verdrückt.

Charaktere: Mariko ist ein erstklassiges Beispiel für Charakterentwicklung. Ich finde es toll wie ihre Entwicklung in der Geschichte umgesetzt ist. Im ersten Band entwickelt sie sich von der Prinzessin zu einer wilden Kämpferin, sie ist Erde, stur und unbeugsam. Das sind aber nicht die Eigenschaften, die sie benötigt, um im Schloss des Kaisers zu überleben. Sie muss jetzt Wasser sein, sich anpassen, ruhigbleiben, ein Pokerface bewahren.

Sympathie macht keine grossartige Protagonistin, aber trotzdem kommt es Mariko zu Gute, dass man fast nicht anders kann, als sie zu mögen. Sie könnte die perfekte Protagonistin sein, aber mich stört das «Ich bin nicht wie andere Mädchen»-Gehabe. Grundsätzlich kann diese Einstellung interessant sein und eine Quelle für Konflikte und Selbstreflektion darstellen, aber die Autorin will uns Mariko damit als etwas Besonderes verkaufen, was ich nicht ausstehen kann.

«…deswegen hatte sich Mariko unter anderen Frauen immer so abgequält, besonders zwischen Mädchen ihres Alters.» und «Wir sollten eine Welt für Frauen wie uns erschaffen» sind Beispiele für dieses Verhalten. Zwar beweist Mariko doch Solidarität und entwickelt Freundschaften mit anderen weiblichen Charakteren, aber ein saurer Nachgeschmack bleibt.

Okami, der Anführer des Schwarzen Clans, macht keine ganz so grosse Entwicklung durch wie seine Geliebte, hat aber doch die ein oder andere interessante Szene. Er spielt nämlich eher den Helden als den Bösewicht, auch wenn er es nicht zugeben würde.

Mit Yumi und Kenshin bietet die Geschichte zwei interessante Nebencharaktere, die im Band zwei wichtige Rollen übernehmen und auch stärker charakterisiert werden.



Fazit

Definitiv ein gelungener Abschluss einer überzeugenden Dilogie mit einigen wenigen Schwachpunkten.



Bewertung

⭐⭐⭐⭐ /5

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