
Vielen Dank an den Bastei Lübbe Verlag für das
Rezensionsexemplar und euch viel Spass beim Lesen!💗😊
Eckdaten
Titel: Das Herz aus Eis und Liebe
Autorin: Renée Ahdieh
Übersetzt von: Martina M. Oepping
Teil: zweiter Teil einer Dilogie
Format: Gebunden
Seitenzahl: 431
Verlag: One (Bastei Lübbe)
Preis: 18.00 Euro
Die Autorin
Renée Ahdieh hat die ersten Jahre ihrer Kindheit in Südkorea
verbracht, inzwischen lebt sie mit ihrem Mann und einem kleinen Hund in North
Carolina, USA. In ihrer Freizeit ist die Autorin eine begeisterte
Salsa-Tänzerin, sie kann sich für Currys, Schuhe, das Sammeln von Schuhen und
Basketball begeistern. Bereits bei ONE erschienen sind ihre Duologie «Zorn und
Morgenröte» und «Rache und Rosenblüte» sowie «Das Mädchen aus Feuer und Sturm».
Inhalt
Nachdem der Schwarze Clan aufgeflogen ist und Okami gefangen
genommen wurde, hat Mariko keine Wahl mehr. Sie muss Prinz Raiden und ihrem
Bruder nach Inako folgen und sich als Braut des Prinzen den Gefahren und
Intrigen stellen, die am Hof auf sie lauern. Von nun an sind Klugheit und
Umsicht ihre Waffen. Damit will sie die Ränkeschmiede aufdecken und für
Gerechtigkeit sorgen. Doch hinter jedem Geheimnis verbirgt sich ein weiteres.
Werden Mariko und Okami aus diesem Lügennetz entkommen?
Meine Meinung
Cover und Titel: Das Cover von Band 2 ist für mich etwas zu
ähnlich wie das Cover von Band 1. Abgebildet ist dasselbe Bild eines Mädchens
in einem weissen Kleid von hinten. Die Schriftart und das Bergmotiv im
Hintergrund sind ebenfalls gleich, nur das Farbkonzept wurde von Rosa zu Blau
gewechselt. An sich ist der Umschlag von
Band 2 natürlich wunderschön, aber ich hätte mir etwas mehr Unterschiede zu
Band 1 gewünscht.
Was ich noch erwähnen möchte ist der innere Umschlag, also
die ganz erste Seite. Sie ist dick und weiss und geziert von wundervollen
blauen Schlieren und dass ich die Wahl von Blau für das Cover des zweiten
Bandes sinnvoll finde. Da im zweiten Band Wasser eine grosse Rolle spielt und Mariko
sich ziemlich verändert und ihre Wildheit oft gegen Angepasstheit und
Kontrolle hergeben muss, was das ruhige Blau natürlich grossartig repräsentiert.
Der Titel ist passend zum Titel des ersten Bandes und klingt
fantastisch. Allerdings finde ich ihn nicht wirklich aussagekräftig und könnte
auch für ganz andere Geschichten verwendet werden.
Schreibstil: Der Schreibstil ist eine Gratwanderung zwischen
blumigen Vergleichen, die perfekt funktionieren und solchen, die… naja, nicht
so perfekt funktionieren. Was mir zum Beispiel total gefällt ist «…dass sie
eine Schlange heiraten, eine Spinne küssen und ein goldenes Schloss auf die
Grundmauern niederbrennen musste», nicht so gefällt mir hingegen «Du erstaunst
mich auf Schritt und Tritt» oder «…bei dem eine solche Erscheinung so natürlich
wirkte wie ein Reiher im Flug.»
Solche Formulierungen reissen einen aus der Geschichte und
stören den Lesefluss. Glücklicherweise überwiegen aber die schönen, sodass mir
der Schreibstil im Grossen und Ganzen trotzdem gefällt.
Eine weitere Besonderheit
sind die japanischen Namen und Begriffe, die direkt im Text nicht erklärt
werden, was ich persönlich genial finde, weil es authentisch wirkt und
schliesslich sind die Wörter später im Glossar erläutert.
Inhalt: Ich liebe das Setting der Geschichte. Die asiatische
Kultur ist wundervoll in die Handlungen verwoben und gibt dem Buch etwas
Einzigartiges. Man merkt, dass sie Autorin weiss wovon sie spricht.
Die erste Hälfte der Geschichte ist viel weniger actiongeladen
als Band 1. Wir erleben Marikos Erfahrungen am kaiserlichen Hof mit, wo sie mit
Intrigen und Lügen umgehen muss. In der zweiten Hälfte wird das Pacing
schneller und schneller bis es den Höhepunkt kurz vor dem Ende erreicht. Für
mich gab es ein paar langweilige, unnötige Szenen, ohne die die Geschichte gut
ausgekommen wäre. Das Ende hätte ich so nicht kommen sehen und beim Epilog habe
ich sogar ein paar Tränen verdrückt.
Charaktere: Mariko ist ein erstklassiges Beispiel für
Charakterentwicklung. Ich finde es toll wie ihre Entwicklung in der
Geschichte umgesetzt ist. Im ersten Band entwickelt sie sich von der Prinzessin
zu einer wilden Kämpferin, sie ist Erde, stur und unbeugsam. Das sind aber nicht
die Eigenschaften, die sie benötigt, um im Schloss des Kaisers zu überleben.
Sie muss jetzt Wasser sein, sich anpassen, ruhigbleiben, ein Pokerface
bewahren.
Sympathie macht keine grossartige Protagonistin, aber trotzdem
kommt es Mariko zu Gute, dass man fast nicht anders kann, als sie zu mögen. Sie
könnte die perfekte Protagonistin sein, aber mich stört das «Ich bin nicht wie
andere Mädchen»-Gehabe. Grundsätzlich kann diese Einstellung interessant sein
und eine Quelle für Konflikte und Selbstreflektion darstellen, aber die Autorin will uns
Mariko damit als etwas Besonderes verkaufen, was ich nicht ausstehen kann.
«…deswegen hatte sich Mariko unter anderen Frauen immer so
abgequält, besonders zwischen Mädchen ihres Alters.» und «Wir sollten eine Welt
für Frauen wie uns erschaffen» sind Beispiele für dieses Verhalten. Zwar
beweist Mariko doch Solidarität und entwickelt Freundschaften mit anderen
weiblichen Charakteren, aber ein saurer Nachgeschmack bleibt.
Okami, der Anführer des Schwarzen Clans, macht keine ganz so
grosse Entwicklung durch wie seine Geliebte, hat aber doch die ein oder andere
interessante Szene. Er spielt nämlich eher den Helden als den Bösewicht, auch
wenn er es nicht zugeben würde.
Mit Yumi und Kenshin bietet die Geschichte zwei interessante
Nebencharaktere, die im Band zwei wichtige Rollen übernehmen und auch stärker
charakterisiert werden.
Fazit
Definitiv ein gelungener Abschluss einer überzeugenden
Dilogie mit einigen wenigen Schwachpunkten.
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