Guten Morgen meine Lieben! Diese Rezension ist der erste von
zwei Beiträgen, die heute online kommen werden, also seid gespannt. Die Thematik
dieses Buches ist keinesfalls eine einfach und ich habe mehr als nur zwei
Tränen darüber vergossen. Ich möchte mich auch gerne nochmals beim cbj Verlag
für das Rezensionsexemplar bedanken.
Eckdaten
Titel: Das Mädchen im blauen Mantel
Originaltitel: The Girl in the blue Coat
Autor: Monica Hesse
Übersetzt von: Cornelia Stoll
Format: Gebunden
Seitenzahl: 379
Verlag: cbj
Preis: 16,50 Euro
Die Autorin
Monica Hesse stammt aus Illinois und ist Journalistin bei
der Washington Post. Sie lebt mit ihrem Mann und einem verrückten Hund in
Washington. »Das Mädchen im blauen Mantel« ist ihr erster Roman, der auf
Deutsch erscheint. Das Buch erhielt zahlreiche Preise, darunter den
renommierten Edgar Award in der Kategorie »Junge Erwachsene«.
Inhalt
Schuld und Verrat, Mut und Widerstand. Amsterdam ist von den
Nazis besetzt. Hanneke verbringt ihre Tage damit, Schwarzmarktgüter zu beschaffen,
ihre Abende damit, ihren besorgten Eltern genau das zu verheimlichen, und jede
wache Minute damit, um ihren Freund zu trauern, der an der Front gefallen ist.
Ihre illegalen Geschäfte betrachtet sie als kleinen Akt der Rebellion. Aber
eines Tages erhält sie einen sehr ungewöhnlichen Auftrag. Eine ihrer Kundinnen
bittet sie, ein Mädchen zu finden. Ein jüdisches Mädchen, das aus dem
Geheimversteck in ihrem Haus verschwunden ist. Auf der Suche nach diesem
Mädchen gerät Hanneke in ein Netz aus Lügen, Rätseln und Geheimnissen.
Meine Meinung
Cover und Titel: Wie ihr mittlerweile wisst, bin ich ein
grosser Fan von Originaltiteln und endlich wurde dieser mal beibehalten! Der Titel
sagt schon ziemlich was über die Geschichte aus, denn alles dreht sich
schliesslich um das rätselhafte Mädchen im blauen Mantel. Auch das Cover
gefällt mir mit seinen dezenten Farben sehr gut.
Schreibstil: Das Buch ist in der Ich-Perspektive geschrieben
und man erhält dadurch einen ziemlich guten ein Blick in Hannekes Gefühlswelt.
Ich mag den Schreibstil sehr gerne, es ist nicht extrem emotional geschrieben, dafür
aber schlichtweg ehrlich. Die Geschichte konnte mich dadurch erst recht
berühren.
Inhalt: Ich habe mittlerweile schon so viele Bücher gelesen,
die im zweiten Weltkrieg spielen, so viele Berichte gelesen und Dokus gesehen
und ich weiss, dass all die Morde, die Verfolgung wirklich passiert sind. Aber
ich kann es mir immer noch nicht wirklich vorstellen, dass solche Grausamkeiten
tatsächlich stattgefunden haben, wobei sie doch so irrational erscheinen.
Nun in genau dieser schrecklichen, irrationalen Welt lebt
Hanneke, um die sich die Geschichte dreht. Zu Beginn der Geschichte lernt man
ihre Welt kennen, was sie den ganzen Tag macht, wie sie lebt. Und dann kommt
das Ereignis, welches ihr Leben auf den Kopf stellt, sie steht dann an einer
Kreuzung und muss sich entscheiden welchen Weg sie einschlagen will. Es ist
wahnsinnig interessant alle späteren Geschehnisse auf diesen Knotenpunkt zurück
zu führen. Von da an erinnert das Buch tatsächlich fast an einen Kriminalroman.
In der Geschichte meint Hanneke einmal, dass nichts ist wie es scheint. Und damit
beschreibt sie das Rätsel und das verschwundene jüdische Mädchen ziemlich gut.
Charaktere: Hanneke ist eine sehr vielschichtige Persönlichkeit
und ich bewundere die Entwicklung, die sie im Verlauf der Geschichte durchmacht.
Am Anfang denkt Hanneke eher engstirnig, alles dreht sich nur darum, ihre
Familie durchzubringen, zu überleben. Ihre Arbeit auf dem Schwarzmarkt sieht
sie als kleine Rebellion, aber sie ist gezwungen zu lernen, dass das Bild, das
sie sich von der Welt zurechtgelegt hat, nicht sehr zutreffend ist. Und das lernt
sie am Fall von Mirjam. Es gibt mehrere Augenblicke, da fragt sie sich, warum
ihre gerade dieses Mädchen so viel bedeutet, warum sie gerade dieses Mädchen
retten will, während so viele andere sterben müssen. Sie ist mit so vielen
schwierigen Entscheidungen konfrontiert und dann ist da natürlich auch noch die
Sache mit Bas… Ich habe Hanneke trotz ihrer Makel und Unsicherheiten sofort als
Protagonistin ist Herz geschlossen.
Auch die Nebencharaktere konnten mich überzeugen. Ich finde
es grossartig, wie die Autorin es geschafft hat, all diese Personen auf eine
solch raffinierte Weise zu verknüpfen.
Fazit
Eine interessante Protagonistin, die in einer furchtbar gefährlichen
Zeit lebt, steht von einem scheinbar unmöglichen Rätsel… klingt das nicht unheimlich
spannend?
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