Guten Tag meine Lieben! Ich hoffe ihr durftet schöne Ostern
verbringen und habt ordentlich Schokolade einsacken können. Heute möchte ich euch
ein Buch von einer ganz tollen Schweizer Autorin vorstellen. An dieser Stelle
ein grosses Dankschön an die Autorin für das Rezensionsexemplar und viel Spass
beim Durchlesen!
Eckdaten
Titel: Das Gamma-Lächeln
Autorin: Dorothe Zürcher
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 303
Verlag: Bookshouse
Preis: 12.99 Euro
Die Autorin
Dorothe Zürcher, geboren 1973 in Zürich, lebte eine Zeit
lang in Argentinien. Heute unterrichtet sie, schreibt Prosa und Lyrik und ist
eine leidenschaftliche Fantasy- sowie History-Liebhaberin. 2014 erschien ihr
Romandebüt "Tamonia", im Dezember 2015 ihr Roman "Der schwarze
Garten": In Zürichs Strassen und Gassen werden die alten Sagen wieder
lebendig. 2018 erscheint ihr Zukunftsroman "Das Gamma-Lächeln" und
ihr erster historischer Roman.
Inhalt
Die perfekte Gesellschaft zwingt Naidu, sich glücklich zu
fühlen. Seither träumt sie von Hass und Liebe. Aber darf sie deswegen ihre
Mitmenschen verraten? Naidu ist begeisterte Anhängerin eines Systems, das durch
Nervenmanipulation seine Bürger von allen Ängsten befreit. Sie lässt sich
Aktosensoren einoperieren, um die Gedanken anderer zu kontrollieren. Als sie
entdeckt, dass ihre Mitbewohnerin Sendre die Höhen und Tiefen ihrer Gefühle
auslebt, ist sie fasziniert. Sie lässt sich auf eine verbotene Freundschaft
ein, um in Sendres Gefühlswelt einzutauchen. Da wird Sendre entdeckt. Sie
bittet Naidu, Informationen in das verseuchte Rebellengebiet zu schmuggeln.
Dort lebt Karol, der Mann, für den Sendre leidenschaftlich brennt und Naidu mit
ihr.
Meine Meinung
Cover und Titel: Ich liebe den Titel! So einen originellen
und passenden Titel habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Ich beschwere mich
ja oft über die Titel, die zwar toll klingen, aber keinen Bezug zur Geschichte
haben oder Titel, die zwar passen, aber einfach langweilig sind.
«Das Gamma-Lächeln» passt perfekt, denn Gamma-Wellen werden
im Buch dazu verwendet einen glücklich zu machen und das Lächeln könnte
symbolisch für das ganze Konzept des Buches stehen, in dem es ja um eine
Gesellschaft geht, in der alle immer glücklich sind.
Auch das Cover gefällt mir, es ist vielleicht fast etwas
überladen, aber auch passend und mit einem wunderschönen Schriftzug
versehen. Dabei finde ich die Farbwahl auch geschickt, da Gelb ja die
Farbe ist, die für Sonne, Heiterkeit und Optimismus steht, während die Brauntöne
für mich so ein bisschen die dunkeln Seite des Systems repräsentieren.
Schreibstil: Dorothe schreibt sehr schön und in einem «hochwertigen»
Deutsch, was das Lesen sehr angenehm gestaltet.
Inhalt: Das Szenario, das Dorothe in ihrem Buch entwirft,
klingt erstmal gar nicht so schlecht. Eine Gesellschaft in der alle glücklich
sind, es gibt keine Kriege, keine Diktatoren, die alle Macht an sich reissen
und keine Unterdrückung. Naja, jedenfalls auf den ersten Blick. Denn für mich ist
ihr Buch gerade der Beweis, dass so eine Gesellschaft nicht existieren kann.
Naidu ist eine Veredelte, das heisst in ihren Nacken
ist ein Veredler eingebaut. Wenn sie Wut oder Unruhe verspürt, braucht sie in
nur zu aktivieren und kann Wellen durch ihren Körper strömen lassen, die sie
entweder beruhigen oder glücklich machen. Als ich das gelesen habe ist es mir
wirklich eiskalt den Rücken hinuntergelaufen. Wie soll so etwas denn
funktionieren, wenn niemand sich seinen Gefühlen stellt, sondern alle sie
einfach übertünchen?
Besonders erschreckend fand die Gedankenkontrollen. In der
Gesellschaft, in der Naidu lebt, darfst du nämlich nicht mal etwas Falsches
denken.
Charaktere: Am Anfang der Geschichte vertraut Naidu noch
voll und ganz ins System und sie hat eine wichtige Position inne. Bis sie auf
Sendre trifft, eine unveredelte. Sendre lebt ihre Gefühle voll aus und Naidu
merkt, dass es gar nicht schlimm ist wirklich zu fühlen. Es ist schön, gerade
zu berauschend und durch ihre Aktensensoren kann sie Sendres Höhen und Tiefen
miterleben. Diese Entwicklung von Naidus Charakter hat mir gut gefallen. Die Verbindung zwischen den beiden Frauen fand ich ebenfalls interessant
und auch gut beschrieben.
Wenn dann aber immer mehr Charaktere dazu kommen, werden ihre
Persönlichkeiten etwas oberflächlich und ich hätte mir mehr Tiefe gewünscht.
Dafür aber geht es ständig weiter und langweilig, wird es einem beim Lesen auf
jeden Fall nicht!
Fazit
Eine erschreckende und aufrüttelnde Geschichte. Während dem
Lesen ist mir beim Gedanken daran, dass so etwas Wirklichkeit werden könnte
beinahe übel geworden. Dorothe erweckt ihre Fantasien zum Leben und zwar so,
dass sie unheimlich real wirken. Von mir aus gesehen ein sehr interessantes Fantasybuch.
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