Guten Abend ihr Bücherwürmer. Heute habe ich für euch die
Rezension zu einer Fantasy Novelle von Tristan Mahlow. Viel Spass beim
Durchlesen. :)
quelle: juna verlag |
Eckdaten
Titel: Land der tausend Flüsse
Autor: Tristan Mahlow
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 151
Verlag: Juna
Der Autor
Tristan Mahlow, Jahrgang 1986, lebt mit seiner Frau, seiner
Tochter und dem Familienhund in Paderborn. Sein Debüt, die Fantasy-Novelle
„Land der tausend Flüsse“, erscheint Anfang 2018. Schon lange vor seinem
Studium der deutschen Literatur an den Universitäten Heidelberg und Nürnberg
schrieb Tristan Mahlow Geschichten über fremde Welten und ihre Helden, was
schließlich in der Gründung des „Paderborner Autorentreff“ im Jahre 2015
mündete.
Inhalt
Tar-go-dan ist kein Land der Tausend Flüsse – nicht mehr
Ra-ir ist kein Prinz – und trotzdem muss er jetzt einer sein
Der junge, verantwortungslose Ra-ir zieht mit seinem Stamm
auf der Suche nach Wasser durch die erbarmungslose Wüste Tar-go-dans, bis er entführt
und als der Prinz des Königreiches ausgegeben wird. Jetzt bleiben ihm nur
wenige Tage, um den echten Prinzen zu finden und damit sein Leben zu retten.
Während die Hauptstadt von Dämonen aus Sand belagert wird, findet er in der
Prinzessin Ja-se eine starke Verbündete gegen die Intrigen des Hofmagiers, und
entdeckt das Geheimnis der verschwundenen Tausend Flüsse.
Meine Meinung
Cover und Titel: Das Cover zieren verschlungene, mystisch
wirkende Ornamente in Weiss- und Goldtönen. Diese sehen wahnsinnig schön aus,
vor allem auf dem dunkelblauen Hintergrund. Das Cover hat so zwar keinen direkten
Bezug zur Geschichte, was ein bisschen schade ist, sieht dafür aber toll aus.
Der Titel hingegen passt gut zur Geschichte und klingt auch wundervoll.
Schreibstil: Tristan Mahlows Sprache ist gewandt und durchdacht.
Mir gefällt der strukturierte, raffinierte Aufbau wirklich sehr. Der Schreibstil
ist klar und man verliert den Faden nicht. Ich finde es auch toll, dass alle
Namen aus zwei mit Bindestrich verbundenen Teilen bestehen.
Inhalt: Vor allem die ersten zwei Zeilen der Inhaltsangabe: «Tar-go-dan
ist kein Land der Tausend Flüsse – nicht mehr, Ra-ir ist kein Prinz – und
trotzdem muss er jetzt einer sein» beschreiben das Buch für mich sehr gut. Ich
finde die Idee von einem Jungen, auf dem plötzlich die Last eines ganzen
Königreiches lastet, sehr interessant. Und ich finde zu Ra-ir passt ein Zitat
von dem Schweizer Schriftsteller Berthold Brecht sehr gut es lautet nämlich: «Erst
kommt das Fressen, dann die Moral».
Für Ra-ir war das Überleben nicht immer
selbstverständlich, das Auftreiben von Wasser hatte für ihn immer höchste Priorität.
Als er dann aber im Schloss lebt, wo er sich keine Sorgen mehr darum machen
muss, genügend Wasser zu beschaffen, denkt er plötzlich viel weiter und sein Blick
geht über den Tellerrand hinaus. Diese Storyline hat mich wirklich gepackt.
Eigentlich lese ich eher selten Novellen und das ganz
einfach aus dem Grund, dass ich Bücher oft von Verlagen erhalte und es nicht
wirklich viele Verlage gibt, die Novellen publizieren, weshalb ich die Idee des
Juna Verlags, sich auf Novellen zu beschränken, richtig toll finde. Denn «Land
der der Tausend Flüsse» zeigt für mich wunderbar, dass eine Geschichte nicht
immer 500 Seiten haben muss.
Charaktere: Genau wie alles andere sind auch die Charaktere klug
ausgetüftelt, ihre Handlungen sind nachvollziehbar, sie alle haben eine plausible
Hintergrundgeschichte, also eigentlich alles, was glaubhafte Charaktere brauchen.
Mir allerdings hat etwas gefehlt, was mir bei vielen solchen Fantasybüchern
aufgefallen ist, mir fehlen die Emotionen. Klar, steckt in dem Buch sicher viel
Leidenschaft, aber diese ist für mich zu wenig rübergekommen. Ich hätte mir
stärkere Emotionen (es müssen dabei aber auch nicht bloss positive sein)
gewünscht. Für mich waren Gefühle wie Hass, Liebe und Angst zu durchdacht, mir
hat einfach das gewisse Feuer dahinter gefehlt.
Fazit
«Land der Tausend Flüsse» ist wahnsinnig gut strukturiert
vom Schreibstil bis zu den Charakteren. Der Spannungsbogen wird über die ganzen
150 hinweg aufrechterhalten. Allerdings hätte ich mir mehr und tiefere
Emotionen von Seiten der Charaktere gewünscht.
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