Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Ich hatte das Glück in einem Haushalt mit ganz vielen
Büchern aufzuwachsen. Irgendwann so mit elf, zwölf Jahren kam dann der Gedanke:
„Das will ich auch.“ Die ersten Schreib-Versuche waren natürlich furchtbar,
aber das Schreiben hat mich seitdem nicht mehr losgelassen.
Hast du, was das Schreiben angeht, ein Vorbild?
Es gibt viele Autoren im Fantasy und Science Fiction
Bereich, deren Werke ich bewundere, unter anderem N.K. Jemisin, K.J. Parker,
Guy Kavriel Kay und Max Gladstone.
Wie lange hat es von der Idee zu «Land der tausend
Flüsse» bis zur Veröffentlichung gedauert?
Geschrieben habe ich „Land der Tausend
Flüsse“ im Winter 2016/17, das ging recht schnell. Danach habe ich fast ein
Jahr für die Überarbeitung gebraucht. Insgesamt also gut anderthalb Jahre. Da
ich viel gelernt habe, soll der Prozess bei der nächsten Novelle schneller
gehen.
Hast du momentan weitere Buchprojekte in Planung?
Immer! Ich arbeite meist parallel an mehreren Projekten. Ich
entwickle die Figuren und den Plot organisch. Irgendwann merke ich, dass ein
Projekt „fertig“ geplant ist und geschrieben werden will.
So wie ich das verstanden habe, bist du aber nicht bloss
Autor, sondern auch Verleger. Wie fühlt sich das an? Und was bist du lieber?
2015 habe ich zusammen mit ein paar anderen Autoren den
Autorentreff Paderborn gegründet. Bei unseren monatlichen Treffen habe ich
gemerkt, dass die Auseinandersetzung mit den Texten anderer Autoren mindestens
genau so viel Spass macht wie das Verfassen eigener Texte. Ich finde es
grossartig zusammen mit einem Autoren seine Idee zu verfeinern, den Text
gemeinsam zu überarbeiten bis er richtig glänzt. Als Folge daraus gründete ich
2018 den Juna Verlag, der sich auf Novellen im Bereich Fantasy und Science
Fiction spezialisiert. Beides , Schreiben und Verlegen, sind völlig
unterschiedliche Prozesse mit ihren eigenen Herausforderungen, da kann ich
keine Entscheidung treffen, welches ich lieber mag.
Worauf muss man beim Schreiben einer Novelle achten?
Die Herausforderung ist es, auf wenigen Seiten eine
komplette Geschichte zu erzählen und den Leser in diese Welt einzuführen.
Gerade bei Fantasy und Science Fiction, die ja von ihrer erfundenen Welt leben,
deren Regeln und Geschichten dem Leser schnell, aber nicht überfordernd beizubringen,
ist eine riesige Hürde.
Inwiefern unterscheiden sich Roman und Novelle (abgesehen
von der Länge)?
Novellen erzählen meist nur von einer Geschichte aus einer
Perspektive. Auch werden weniger Figuren und weniger Schauplätze eingeführt,
was aber nicht heisst, dass eine Novelle weniger episch sein muss als ein
Roman.
Was ist für dich das reizvolle an einer Novelle?
Novellen sind wie Romane – nur ohne die langweiligen Teile. Oft
habe ich beim Lesen eines Romans, dass der Autor einige Szenen reingeschrieben
hat, um irgendeine Seitenzahl für den Verlag zu erfüllen. Darum brauche ich
mich nicht kümmern.
Welche Ziele hast du als Autor und Verleger für die
Zukunft?
Ich wünsche mir, dass die Autoren des Juna Verlages und ich
der Novelle ein bisschen neues Leben einhauchen können. Die Leser sollen durch Novellen den Spielplatz der vielen, besonderen Möglichkeiten der Genre
Fantasy und Science Fiction kennen lernen.
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