Montag, 6. August 2018

Rezension (K)ein anständiges Mädchen

*Werbung, unbezahlt
Guten Morgen Bücherwürmer und Leseratten! Heute habe ich wieder eine Rezension für euch. Vielen Dank an die Autorin für das Rezensionsexemplar.😊💖


Eckdaten

Titel: (K)ein anständiges Mädchen
Autor: Minna Dreissig
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 200
Verlag: SP
Preis: 7.50 Euro


Die Autorin

Schon von klein auf habe ich mir leidenschaftlich gern Geschichten ausgedacht. Meiner Mutter war das zwar ein Dorn im Auge, denn sie wollte, dass ich stets die Wahrheit sage, austreiben konnte sie mir die Flausen aber nicht. Später habe ich das ›Geschichten-Ausdenken‹ zu meinem Beruf gemacht und rund ein Dutzend Bücher für Kinder und Jugendliche veröffentlicht, was mir viel Spaß gemacht hat.

Aber aufgepasst! ›(K)ein anständiges Mädchen‹ ist nichts für Kinder, und das hat seinen Grund. Dafür habe ich mir sogar einen neuen Namen zugelegt, ich habe mich für Euch zur Minna gemacht!
Privat bin ich ein Familienmensch, ich habe Freude am Kochen und Backen und bin am liebsten mit Menschen zusammen, mit denen ich mich angeregt unterhalten, aber auch mal schweigen kann. Mein Mann und ich wandern und joggen gern, im Wald oder auch am Nordseestrand. Ihr wisst ja – ich liebe die Nordsee!


Inhalt

Minna ist mit Leib und Seele Buchhändlerin und ein kreativer Kopf. Nur in Sachen Liebe hat sie kein glückliches Händchen. Als sie den smarten Mark kennen lernt, steht sie in hellen Flammen. Doch die Beziehung, die sich da anbahnt, hat Haken und Ösen. Das bessert sich erst, als die beiden ihrem Freund Daniel, einem Maler, mit vereinten Kräften aus einer Krise helfen müssen. Oder hat Minna sich etwa zu früh gefreut? Muss sie wieder von vorne anfangen? Kollegin Annika und Freundin Steffi stehen ihr mit Rat und Tat zur Seite. Und dann gibt es da auch noch Freddi, Minnas Friseur, der nicht nur Talent zum Zuhören hat …


Meine Meinung

Cover und Titel: Das altmodische Cover finde ich sehr ästhetisch und passt bei näherer Betrachtung auch sehr gut zum Buch, vor allem zu dem allgegenwärtigen Wilhelm Busch.

Der Titel ist allerdings nicht wirklich mein Fall. Natürlich ist es ein witziges Wortspiel, aber was soll denn anständig überhaupt heissen? Ist man nur ein anständiges Mädchen, wenn man vor der Hochzeit keine andere intime Beziehung hat oder keine Fluchwörter benutzt, sich dreimal am Tag die Zähne putzt? Das geht für mich leider nicht ganz auf.

Schreibstil: Den Schreibstil mochte ich gerne. Nur der Dialog erschien mir zu gestellt, als wüsste das Gegenüber genau, was der andere gleich sagen würde, als läsen sie von einem Skript ab.
Ungefähr um Seite hundert herum, fragt Minna Mark über sein Leben aus. Ganz entgeistert hakt sie nach: «Hast du nie Fussballgespielt?»

Wieso sollte jemand das fragen? So als wäre es extremst seltsam, dass Mark nie Fussball gespielt hat. Solche Kleinigkeiten waren es, die mir einfach nicht authentisch vorkamen.

Inhalt/Charaktere: Kommen wir zuerst zu dem, was mir gefallen hat. Grundsätzlich Minnas Charakter. Sie ist eine lebensfreudige Protagonistin, selbstsicher und obwohl sie mit beiden Beinen fest im Leben steht, schwebt sie ab und zu mit ihren Gedanken in den Wolken.

Die Geschichte ist sehr humorvoll. Gelungen finde ich, wie die Autorin den guten Wilhelm Busch immer wieder in die Geschichte einfliessen lässt. Das macht Minnas Werk einzigartig.

Auch die Kapitelüberschriften sind toll. Leider findet man allzu oft einfach nur noch eine Nummer, bei Minna Dreissigs Werk merkt man aber, dass sie sich viele Gedanken gemacht hat und wirklich bemüht war, passende und humorvolle Kapitelüberschriften zu finden, was ihr auch gelungen ist.

Allerdings gab es auch ein paar Dinge, die mir weniger entsprachen, dazu kommen wir gleich. Hier möchte ich kurz anmerken, dass das einfach Dinge sind, die mir persönlich gegen den Strich gehen.

Minna beschwert sich zu Beginn des Buches darüber, dass Mark sich nicht bei ihr meldet und erkundigt sich sogar, ob er ihre Nummer hat. Das passt für mich aber überhaupt nicht zu ihrem Charakter. Schliesslich hat auch sie zwei Hände, wieso fragt sie Daniel nicht einfach nach seiner Nummer und nimmt die Dinge selbst in die Hand?

Immer waren es für mich solche Kleinigkeiten, die mich beim Lesen störten. Bei der Geschichte handelt es sich um einen Liebesroman (oder Novelle, je nachdem ob er über oder unter 50'000 Wörter umfasst) und Liebesromane sind grundsätzlich sehr vorhersehbar, aber das ja auch kein Problem. Es war nicht die Tatsache, dass von Anfang an klar war, (Achtung Spoiler!) dass Minna mit Freddi zusammenkommen würde. Aber das hat für mich einfach die ihre Beziehung mit Mark zu einer unnötigen Komplikation gemacht, die irgendwie gestellt und unecht wirkte.


Fazit

Wenn ihr Fans von leichten Liebesromanen seid, eine gute Portion Humor schätzt und euch am ein oder anderen Klischee nicht stört, dann ist dieses Buch sicherlich das Richtige für euch. Mich konnte es aber leider nicht überzeugen.



Bewertung

⭐⭐ /5

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