Das klingt vielleicht etwas klischeehaft, aber irgendwann
hatte ich einfach das Bedürfnis, zu schreiben. Ich habe mich dann vor gut
dreizehn Jahren an meinen Computer gesetzt und angefangen, eine
Fantasy-Geschichte „niederzuschreiben“. Dieses Machwerk erfüllt zwar jedes
Kriterium einer literarischen Katastrophe, aber seither habe ich einfach nicht
mehr aufgehört. (Und hoffe, dass ich auch besser geworden bin.)
Überarbeiten! Ich hasse die Überarbeitung von ganzem Herzen.
Dabei passiert es mir nämlich ständig, dass ich gefühlte Ewigkeiten vor einer
Szene sitze, die mir an sich gut gefällt, und mir trotzdem überlege, was man
noch besser machen könnte. Das ist manchmal nur ein Wort oder ein Halbsatz, der
mir fehlt, aber es zieht sich. Für die Überarbeitung brauche ich deswegen in
der Regel genauso lange wie fürs Schreiben selbst und das kostet mich einige
Disziplin.
Ein Plotser vielleicht? :D Ich denke, ich finde mich da
ziemlich mittendrin wieder. Mit Tendenz zum Pantser. Ich weiß zwar meistens
grob, wo es hingehen soll, aber alles andere überlege ich mir auf dem Weg. Aber
ich muss zugeben, dass ich oft genug in Sackgassen renne, aus denen ich nur
schwer wieder rauskomme.
Ganz ehrlich? Ich konnte leider keine Agentur und keinen
Verlag finden. Mir wurde oft gesagt, dass die Thematiken meiner Bücher (ich
schreibe hier bewusst im Plural, weil ich es mit mehreren Büchern probiert
habe) nicht für den Massenmarkt taugen. Das kann ich mir in Zeiten von Büchern
wie der erfolgreichen Metro-Serie zwar nicht unbedingt vorstellen, aber ich
stecke natürlich nicht im marktwirtschaftlichen Entscheidungsprozess der
Agenturen drin.
Ich kann verstehen, wenn jemand Selfpublishern gegenüber
skeptisch ist. Es gibt einige Selfpublisher, deren Werke grundlegenden
literarischen, orthographischen oder grammatikalischen Basics widersprechen.
Klar, als Selfpublisher hat man in der Regel ein paar mehr Fehler im Buch, weil
man als Autor irgendwann betriebsblind wird und der professionelle Lektor
fehlt, aber leider gibt es trotzdem einige schwarze Schafe, die den Ruf aller
anderen mit herunterziehen. Man muss als ernsthafter Autor deswegen genug
Durchhaltevermögen und Frustresistenz mitbringen, um sich aus der Masse
hervorzuheben. Ich kann alle Autoren verstehen, die sich dagegen entscheiden.
Es ist anstrengend, und oft genug nervenzerfetzend und frustrierend, wenn man
versucht, alles alleine zu machen. Gerade das Marketing sollte man nicht
unterschätzen.
Dass es ein einfacher Job sei und man als Autor den ganzen
Tag Tee trinkend im Café sitze und sich seinen gedanklichen Ergüssen hingebe.
Solche Schreiberlinge gibt es sicher, aber die Regel ist es nicht. Ich kriege
ab und zu mal zu hören, dass das keine richtige Arbeit sei, was ich mache. Da
würde ich den Leuten gerne sagen, dass die meisten Autoren, insbesondere
diejenigen, die vom Schreiben leben, deutlich mehr als eine 40- oder auch eine
50-Stunden-Woche arbeiten.
Das Lektorat habe ich bei „Tumor“ selber gemacht und mache
ich auch bei allen anderen Büchern selbst. Meine Frau liest anschließend die
finale Version nochmal durch und unterstützt mich damit. Professionelle
Lektorate habe ich noch nicht in Anspruch genommen, kann aber jeden verstehen,
der sich dazu entscheidet. Lektorieren ist wirklich eine sehr anstrengende und
zeitintensive Tätigkeit.
Angenommen du bist im Besitz einer Zeitmaschine und könntest
damit in die Vergangenheit reisen. Was würdest du deinem früheren Ich bezüglich
des Schreibens und Veröffentlichens sagen?
Puh. Echt eine schwierige Frage! Auf jeden Fall, dass mein
altes Ich sich von den Absagen der Agenturen nicht so runterziehen lassen soll
und dass das Selfpublishing nicht der unüberwindbare Moloch ist, der es auf den
ersten Blick zu sein scheint. Man kriegt alles hin. Ach und Bub, spar dir die
sauteure Werbung auf der Website, über die du nachdenkst, denn die wird nichts
bringen! :D
Schreiben. Ganz eindeutig. Sonst hätte ich ehrlich Angst
davor, dass mein Kopf platzt.
Ja. Es kostet mich oft sehr viel Kraft, immer und immer
wieder den Zweifeln zu widerstehen und weiter an mich zu glauben. Es gibt gute
Tage und schlechte. Ich sehe meine Freunde, die beruflich durchstarten, Häuser
bauen und sich auch mal was gönnen. Da kommt man schon ins Grübeln. Aber dann
denke ich einfach daran, dass ich als studierter Historiker auf dem
Arbeitsmarkt sowieso nur Mindestlohn verdienen würde – wenn überhaupt. Ich habe
das ja bereits hinter mir und mich schließlich aus dem Grund dazu entschlossen,
es lieber als Autor zu versuchen. Und der Gedanke, dass ich auch mies verdienen
kann, während ich das mache, was mir Spaß macht, gibt mir Kraft. Eine gute
Portion Zynismus hat noch nie geschadet! J
Ich möchte gerne einen Status quo erreichen, bei dem ich von
meinen Büchern leben kann. „Tumor“ hat für den Debütroman eines Selfpublishers
zwar wirklich einen sehr, sehr guten Start hingelegt, aber das alleine reicht
natürlich nicht. Damit würden für mich die Zweifel und die Ungewissheiten
wegfallen, womit ich dann eigentlich meinen Traum geschafft hätte. Ich wollte
schon immer vom Schreiben leben und das ist auch jetzt noch mein großes Ziel.
Und wenn ich vielleicht irgendwann nach den Sternen greifen darf, dann würde
mich eine Verfilmung oder eine Videospiel-Adaption eines meiner Bücher
unglaublich freuen.
Wenn ihr noch mehr über den Autor erfahren wollt, dann schaut auf seiner Website vorbei: https://dominik-meier.com/.
Wenn ihr noch mehr über den Autor erfahren wollt, dann schaut auf seiner Website vorbei: https://dominik-meier.com/.
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