Guten Tag! Heute habe ich wieder eine Rezension für euch.
In diesem Beitrag geht es um das Buch «Tumor», welches der erste eigenständige
Roman einer Reihe von Büchern ist, die im «Tumor»-Universum spielen. Jedes Buch
der Serie kann für sich gelesen werden. Der zweite Band trägt den Titel «Maschinenengel»
und wird im Spätjahr 2018 veröffentlicht.
Vielen Dank an den Autor für das Rezensionsexemplar.😊
Eckdaten
Titel: Tumor
Autor: Dominik A. Meier
Format: Taschenbuch
Seitenzahl: 613
Verlag: SP
Preis: 14.99 Euro
Der Autor
Dominik A. Meier, geboren 1991 in Bühl, ist studierter
Historiker und hat sein Studium an der Universität Bayreuth 2017 mit einem
Master of Arts abgeschlossen. Der Autor bewegt sich hauptsächlich in den Genres
der Fantasy und Science Fiction, verfasst aber auch Romane in anderen
literarischen Gattungen. Er lebt mit seiner Familie in Oberfranken und widmet
sich ganz dem
Schreiben.
Inhalt
Das Institut. Leuchtfeuer der Menschheit. Ein gewaltiger
Forschungskomplex am Ende der Welt. Hier sollte unsere Spezies die Grenzen
ihres Daseins überwinden. Hier sollten wir neue Menschen werden. Doch es kam
alles anders. Nun steht das Institut für dutzende unterirdische Ebenen voller
Giftgas, unerklärlicher Anomalien und missgestalteter Kreaturen. Es ist die
Keimzelle unseres Untergangs. Niemand weiß, was geschehen ist. Und doch bin ich
hier. Ich riskiere mein Leben für meine Frau, die hier verschollen ist. Mein
Name ist Maske. Und mein Weg führt nach unten.
Meine Meinung
Schreibstil: Hier kommen wir zu meinem grössten Kritikpunkt.
Leider hat mir der Schreibstil überhaupt nicht gefallen.
Bevor ich aber näher auf das Thema eingehe, muss vielleicht gesagt sein, dass
ich selber Bücher schreibe und deswegen auch die Werke anderer relativ kritisch
durchlese.
Das erste Problem sind für mich die Dialoge. In der Schule wird
einem eingetrichtert, das Wörtchen sagte aus dem eigenen Vokabular zu
streichen. Stattdessen soll man interessantere Wörter brauchen, wie zum Beispiel
brummte oder verkündete. Fürs Bücherschreiben ist dieser Tipp aber nicht sehr
hilfreich. Denn das Problem mit brummen und verkünden ist, dass sie ablenken.
Gespräche können deshalb nicht flüssig ablaufen.
Ich will damit keineswegs
behaupten, dass man immer nur sagte, sagte, sagte schreiben soll, aber manchmal
ist weniger einfach mehr. Denn grossartig ist es, wenn man ganz auf diese
Anhängsel verzichten kann. Natürlich nicht immer, aber eigentlich sollte jeder
Charakter eine eigene Stimme haben und so müsste es klar sein, wer spricht.
In «Tumor» ist das allerdings schlecht umgesetzt. Einerseits
wird zu viel gemeint, gemurmelt, gebrummt und zugestimmt, während andererseits
auch zu viel gesagt wird. Aus meiner Sicht müsste mindestens ein Viertel
all dieser Ausdrücke gestrichen werden.
Ein weiteres Problem ist für mich der Gebrauch von
Ausrufezeichen. Dazu ein Beispiel von Seite 201:
«Das gibt es doch nicht!», knurrte ich verzweifelt. Ich heulte
fast vor Frust. «Sie ist nicht hier!» «Wer?»
«Meine Frau!», schrie ich beinahe.
«Sasika! Sie hat hier gearbeitet, aber hier ist nichts! Gar nichts! Nicht
einmal ein roter Punkt! Was soll das?»
Ganze sieben Ausrufezeichen finden sich in diesem Abschnitt,
das ist eindeutig zu viel. Ausrufezeichen sollte man sparsamer benutzen, sonst
verlieren sie ihre Wirkung.
Die paar kleinen Rechtschreibfehler, die sich im Text finden
lassen, haben mich persönlich nicht gross gestört. Allerdings stolperte ich
beim Lesen ab und zu über seltsame Sätze oder Wortwiederholungen. Ein Beispiel
von Seite:
…und öffnete den kleinen Deckel der Kugel. Mit letzter Kraft
drückte ich den kleinen Knopf hinunter.
Abgesehen davon, dass man ein «klein» mit
winzig ersetzten könnte, sind eigentlich beide Adjektive unnötig. Was interessiert es den Leser, wie
gross Knopf und Deckel sind?
Inhalt und Plot: Die Idee, auf der das Buch basiert gefällt
mir ausgesprochen gut! Überhaupt ist der Plot durchdacht und raffiniert
ausgearbeitet. Schon in den ersten Kapiteln baut der Autor Spannung auf. Die
Ereignisse kommen Schlag auf Schlag, auf der neuen Seite finden sich schlimmere
Gefahren und überraschende Wendungen.
Charaktere: Die Geschichte ist stark auf den
Protagonisten «Maske» fixiert. Das hat den Vorteil, dass man auf seine
Gefühle und Motivationen eingehen kann. Mit «Maske» hat der Autor einen vielschichtigen
und komplexen Charakter erschaffen, der mir als Protagonist sehr gelungen erscheint.
Fazit
Am Plot und an den Charakteren gibt es für mich praktisch nichts
auszusetzen. Die Idee und die daraus entstandene Geschichte sind fesselnd, neu
und überraschend. Nur der Schreibstil hat mir leider gar nicht gefallen.
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