Guten Morgen Bücherwürmer! Doppelt genäht hält besser,
deshalb habe ich für euch heute nicht nur eine, sondern zwei Rezensionen.
Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar und euch viel Spass beim
Lesen!
Eckdaten
Titel: Game Over – Wohlstand für wenige, Demokratie für niemand,
Nationalismus für alle… und dann?
Autor: Hans-Peter Martin
Format: Hardcover
Seitenzahl: 381
Verlag: Penguin Verlag
Preis: 24.00 Euro
Der Autor
Hans-Peter Martin, langjähriger „Spiegel“-Korrespondent und
unabhängiger EU-Parlamentarier, zählt zu den erfolgreichsten Sachbuchautoren.
Seine Bücher, etwa „Die Globalisierungsfalle“ (mit Harald Schumann) und
„Bittere Pillen“, verkauften mehr als 7 Millionen Exemplare, sie wurden in 28
Sprachen übersetzt. Martin lebt in Lech am Arlberg, mit regelmäßigen
Aufenthalten in New York, London und Berlin.
Inhalt
"Die Globalisierungsfalle" ist zugeschnappt
Zwei Jahrzehnte nach den so zutreffenden Prognosen seines
Weltbestsellers liefert Hans-Peter Martin eine ebenso brisante Analyse: Der
Systemcrash findet statt. Robotik und die Digitalisierung werden die
bestehende, enorme gesellschaftliche Ungleichheit noch verstärken, selbst im
Westen wenden sich nicht nur breite Bevölkerungskreise, sondern auch die Elite
von der Demokratie ab. Die Finanzkrise brodelt weiter, Handelskriege drohen,
der Klimawandel zeigt seine extremen Gesichter, China auch. Populisten und
autoritäre Regime werden die private Datenflut jedes Bürgers nutzen, um ihre
Macht zu festigen. Auch Deutschland ist keine Insel der Seligen mehr. Der neue
Nationalismus gilt als Heilsbringer, doch er mündet in eine Kriegsspirale. Game
Over. Freispiel ungewiss. Und dann? Der Autor bietet zahlreiche,
unkonventionelle Auswege an.
Meine Meinung
Cover und Titel: Das Cover fällt auseinander. Es beinhaltet
relativ viel Text, was eine kompaktere Gestaltung schwierig macht. Ein
Coverkauf wäre es bei mir nicht gewesen.
Der Titel ist dafür aber
geschickt gewählt. Das kurze «Game Over» hat Wiedererkennungswert und der lange
Untertitel ist provokant genug, dass man dem Buch einen zweiten Blick schenkt.
Schreibstil: Es ist nicht zu übersehen, dass dieses Buch von
jemandem geschrieben wurde, der weiss, wovon der spricht. Die Lektüre ist
gespickt mit farbigen Grafiken und Interviews. Der Schreibstil ist professionell und passend zum Inhalt.
Inhalt: «Game Over» ist alles andere als eine leichte
Lektüre. Auf über 300 Seiten beschreibt der Autor all die Horrorszenarien,
die längst Wirklichkeit geworden sind. Es ist nicht einfach sich durch das
ganze Buch zu kämpfen und jedes Mal, wenn ich es weglegte, hatte ich ein mulmiges
Gefühl im Bauch. Allerdings verbreitet der Autor nicht nur Angst und Schrecken, sondern
Hoffnung (ja, mir ist klar, wie kitschig das klingt). Die letzten Seiten sind
voll mit Möglichkeiten, nach denen wir nur die Hand ausstrecken müssten, um unsere
Welt zu einem besser Ort zu machen.
Vielleicht denkt ihr euch, dass dieses knallharte Sachbuch nicht
allzu gut auf meinen pastellrosa Buchblog passt, aber genau da liegt ihr eben falsch.
Hans-Peter Martins neues Werk passt perfekt in jedes Regal, egal ob sich darin ansonsten
Fantasyromane oder Psychothriller tummeln. Es ist ein Wachrütteln, für diejenigen,
die es sich bis jetzt in ihren schönen und sicheren Seifenblasen gemütlich gemacht haben.
Fazit
Ein absolutes Must-Read für absolut jeden.
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